„So früh wie nie zuvor im Jahr waren die Pflaumen reif, die unserer Kirmes im September ihren Namen geben“, berichtet der Vorsitzende des Radsportverein Wanderlust Methler. Die Eheleute Wolfgang und Petra Babel aus Kaiserau wurden beim Verein vorstellig. Sie wollten ihre Pflaumen (Zwetschgen) in Bioqualität zum Ernten für den beliebten Pflaumenkuchen zur gleichnamigen Kirmes vom 19. – 22. September dem Verein zur Verfügung stellen. Die ersten süßen Boten des Spätsommers lagen schon auf dem Boden – ein Zeichen, dass Eile geboten war. Da der Baum ohnehin gestutzt werden sollte, konnten sich die „Vereinspflücker“ an den abgeschnittenen Ästen sogar am Boden bedienen.
Vereinsheim wird zur Backstube
Insgesamt wurden in nur 90 Minuten über 100 kg geerntet. Im Anschluss begann die Verarbeitung im Vereinsheim. Zahlreiche Helferinnen entsteinten die Früchte und backten die ersten 40 Bleche Pflaumenkuchen – rund 480 Stücke. Sie werden schockgefroren und an den Kirmestagen aufgebacken. Für viele Mitglieder ist das Pflaumenkuchenbacken ein beliebtes, geselliges Zusammentreffen und mittlerweile eine feste Tradition im Vereinsleben des RV Wanderlust Methler.
Weitere Ernte beim Hof Locke
Auch der Hof Locke stellt dem RV Wanderlust wie in den Vorjahren seine etwas später reifwerdenden Pflaumen zur Verfügung. Dank technischer Unterstützung, weil Holger Locke mit einem Korb am Frontlader seines Traktors die Helfer in die Höhe hievt. Diese Ernte bildet nicht nur die Grundlage für weiteren Kuchen, sondern auch für das Kultgetränk zur Kirmes.
„Beschwipste Pflaume“ & „Heiße Witwe“
Besonders beliebt sind zwei Spezialitäten, die aus den Früchten entstehen: Die sogenannte „beschwipste Pflaume“ und die „heiße Witwe“. Die Pflaumen werden dabei mit etwa 15–20 Stichen vorbereitet und anschließend sechs Wochen lang in Wodka und Gewürzen eingelegt. Was genau darin steckt, bleibt streng geheim – aber wer es einmal probiert hat, kommt garantiert wieder. So entsteht ein aromatisches Getränk, das auf der Kirmes regelmäßig großen Anklang findet.