Schiedsrichterleistung verhindert Methler die sichere Bronzemedaille!
Am 1. Mai 2010 wurde u. A. das Finale der U19- Juniorinnen bei den Deutschen Hallenradsportmeisterschaften in Moers ausgetragen. Dort starteten die 6 besten Juniorinnen- Teams um den begehrtesten Titel in dieser Sportart zu erlangen. Der RV Methler hatte sich mit dem Team Lisa Schelkmann / Samantha Thomas vor heimischen Publikum im April das zweite mal für die Finalrunde -wo sie in den letzten drei Jahren jeweils sehr knapp gescheitert waren-, qualifiziert.
Es war ein an Spannung und Dramatik nicht zu überbietendes Turnier bei dem, für das Methleraner Team, sogar der nicht für möglich gehaltene ganz große Erfolg greifbar nahe war. Doch das Turnier endete für Schelkmann / Thomas letztlich mit einem traurigen und ungerechten 5. Tabellenplatz. Die beiden Methleranerinnen begannen das Turnier mit dem Spiel gegen den Hessischen Meister aus Mainz- Kostheim. Zunächst tasteten sich beide Mannschaften ab und zur Pause führte Methler knapp mit 2:1 Toren. In der zweiten Halbzeit zeigte das Methleraner Team schön heraus gespielte Angriffe und schloss diese auch mit den Torerfolgen ab. So konnten Schelkmann / Thomas am Ende mit einem hervorragenden 8:2 gegen Kostheim siegen. Danach spielte Methler gegen das Team vom RSV Frellstedt (NDS). Wieder fanden Schelkmann / Thomas gegen diese Mannschaft kein Mittel um zum Erfolg zu kommen. Zur Halbzeit stand es 0:2 und in der zweiten Halbzeit ging Frellstedt sogar mit 3:0 in Führung. Erst jetzt spielte das Methleraner Team etwas aggressiver und konnte auf 2:3 verkürzen. Bei dem Versuch wenigstens ein Unentschieden zu erlangen landete aber ein Konter der Frellstedter zum Endstand von 2:4 im Methleraner Tor. Dieses Spiel sollte aber zugleich die schlechteste Tagesleistung von Schelkmann / Thomas sein, obwohl es im nächsten Spiel gegen den Bayrischen Meister und Topfavoriten der DM aus Stein (Nürnberg) ging.
In einem mitreißenden Spiel egalisierten sich beide Teams bis zum Halbzeitstand von 3:3. Aber in Halbzeit zwei konnten Schelkmann / Thomas noch zulegen und lagen bis 2,5 Minuten vor Schluss sogar mit 5:3 in Führung. Es ist ausschließlich der fehlenden Abgeklärtheit der Beiden zuzuschreiben, dass Methler diesen Vorsprung nicht über die Zeit bringen konnte. Solche Erfahrungen kann man nur gegen Mannschaften mit ähnlich hohem Spielniveau erlangen, die aber in dieser Klasse in NRW nicht vorhanden waren. So musste sich das Methleraner Team trotz der greifbar nahen Siegchance am Ende gegen den Topfavoriten mit einem 5:5 zufrieden geben. Da Stein im Vorfeld auch gegen Obernfeld schon unentschieden gespielt hatte, hätte in diesem Spiel Methler den Topfavoriten hinter sich lassen können.
Im ihrem ersten Spiel nach der Pause mussten sich Schelkmann / Thomas dann mit dem zweiten Favoriten aus Obernfeld (NDS) auseinander setzen. Auch hier zeigten die beiden Methleranerinnen ihr ganzes Leistungsvermögen. Zur Halbzeit hieß es 1:1 unentschieden. In einem äußerst konzentriert geführten und extrem spannenden Spiel stand es auch kurz vor Schluss immer noch 1:1 unentschieden. Ca. 1 Minute vor Schluss erhielt Methler sogar noch einen 4m- Strafstoß. Der mögliche Sieg war nahe. Doch die große Torchance wurde leider vergeben. Also doch Unentschieden ? Für Nervenschwache war es eine Extrembelastung; denn im Gegenzug (30 Sekunden vor Spielende) erhielt plötzlich Obernfeld auch einen Strafstoß zugesprochen. Sollte es, wie in den letzten Spielen gegen Obernfeld, wieder mit der vergebenen Chance auf einen Sieg und im Gegenzug mit einer knappen Niederlage enden ? Nein, denn auch Obernfeld vergab den Strafstoß und so trennten sich beide Teams nach tollem Spiel gerecht mit 1:1 unentschieden. Jetzt stand für Methler nur noch das Spiel gegen das bis dahin sieglose Team aus Tollwitz (SAH) auf dem Plan. Gegen diese unbequem zu spielende Mannschaft haben bis dahin zwar alle Mannschaften gewonnen, aber jedes Siegerteam hatte große Schwierigkeiten mit den Tollwitzern. Aber nach den gezeigten sehr starken Leistungen des Methleraner Teams sollte mit einem Sieg oder sogar Unentschieden der dritte Platz und damit die Bronzemedaille gesichert werden.
Das Spiel begann wie vorhergesehen. Methler tat sich schwer, konnte aber bis zur Halbzeit mit 1:0 in Führung gehen. In der zweiten Halbzeit glich Tollwitz zwar noch aus, aber Schelkmann / Thomas konnten sich wieder eine 3:1 Führung erspielen. Die Bronzemedaille schien gesichert. Es waren noch etwas weniger als drei Minuten zu Spielen; dann kam die „große Zeit“ des Schiedsrichters. Der Schiedsrichter hat es geschafft, innerhalb dieser geringen Zeitspanne das Spiel durch nicht nachvollziehbare Entscheidungen zu kippen. Samantha Thomas wehrte einen Angriff der Tollwitzer Spielerinnen ab, passte den Ball auf Lisa Schelkmann und die wurde von den Angreiferinnen durch ein taktisches Foulspiel vom Rad gestoßen. Zum Entsetzen aller pfiff der Schiri gegen Methler und der Freistoß landete unhaltbar im Methleraner Tor. OK., jeder macht mal Fehler, also weiter. Dann pfeift der Schiri wieder nach einem Foulspiel der Tollwitzerinnen ab und legt den Ball auf den 4m- Strafstoßpunkt von Methler. Keiner in der Halle konnte nachvollziehen warum und er selbst war nach dem Spiel dazu auch nicht in der Lage. Und noch nicht genug, wieder ein Foulspiel der Vorderspielerin von Tollwitz gegen Lisa Schelkmann, wieder wurde gegen Methler gepfiffen. Auf Grund von 4 unfassbaren Fehlentscheidungen geriet Sekunden vor Schluss Methler sogar noch mit 3:4 in Rückstand und musste die sicher geglaubte Bronzemedaille wieder aus den Händen geben. Nach diesem vom Schiedrichter verursachten Eklat lagen die Nerven natürlich blank. Es spielten sich Szenen ab, die an die Reaktion von Heiner Brand bei der Handball- WM erinnerten. Zitat der Tollwitzer Gegenspielerinnen: „Ich weiß das ich die Fouls begangen habe und alle Freistöße eigentlich für Methler hätten gepfiffen werden müssen, aber ich kann doch nichts dafür wenn der so pfeift, es tut mir unendlich leid“. Alle vehementen Proteste hatten auf Grund der „Tatsachenentscheidungen“ durch den Schiri keinen Zweck mehr. Bleibt die Frage wie man junge engagierte Sportler motivieren will, wenn der hart erarbeitete und verdiente Lohn einer Mannschaft durch solche ungerechten und nicht nachvollziehbare Entscheidungen innerhalb von 3 Minuten zunichte machen? Bleibt nur zu hoffen, dass ein Schiri nicht wieder die Möglichkeit erhält eine Turnierentscheidung so zu beeinflussen! In dem weiteren Turnierverlauf konnten Stein und Obernfeld jeweils ihre Spiele noch gewinnen, beide Mannschaften mussten nur gegen Methler Punktverluste hinnehmen. In einem Entscheidungsspiel siegte Stein letztlich mit 2:1 gegen Obernfeld und wurde Deutscher Meister.
Die Endtabelle:
- Stein (11 Punkte)
22:13 Tore - Obernfeld (11 Punkte)
22:10 - Frellstedt (6 Punkte)
15:17 Tore - Kostheim (6 Punkte)
14:27 Tore - Methler (5 Punkte)
19:16 Tore - Tollwitz (3 Punkte)
17:24 Tore
Nach einem Meer von vergossenen Tränen konnten Lisa Schelkmann und Samantha Thomas an der Siegerehrung wieder teilnehmen und von allen Teams und auch deren Fans die Glückwünsche für einen tollen Wettkampf entgegen nehmen. Blieb ihnen nur der schwache Trost im Bewusstsein der wahre Bronzemedaillengewinner zu sein und als „Das Team der Herzen“ sich von der DM zu verabschieden.