Man beschloss gemeinschaftlich, dass vom 13. – 17. August dieser Radelausflug in die Tat umgesetzt werden sollte.
Nun nahm das Schicksal seinen Lauf. Der Vorsitzende des RV Wanderlust, Manfred Chytralla, nahm mit dem Öffentlichkeitsamt der Stadt Meuselwitz Kontakt auf und Frau Watzek stellte den Kontakt zum FSV Meuselwitz her. Da Methler bzw. Kaiserau ebenfalls wie Meuselwitz früher einmal eine vom Bergbau geprägte Region war, durfte beim Besuch natürlich eine Fahrt mit der Meuselwitzer Kohlebahn nicht fehlen. Für einen Platz der Radsportler in der Bahn inclusive Fahrrädern am 16. August sorgte dann auch Frau Watzek.
In der Folge meldete sich der 1. Vorsitzende des FSV, Christoher Köhler, beim RV Wanderlust und lud die Radler am 14.8. bei der Zusammenkunft der „Alten Herren“ zum Grillen ein.
Bei diesem gemütlichen Grillabend erfuhren die Radsportler vom Ehrenvorsitzenden des FSV, Ernst Ott, von der Geschichte, warum der SuS Kaiserau zum Turnier vor 60 Jahren eingeladen war. Achim Müller, ein Spieler von Motor Meuselwitz, war berufsbedingt nach Westfalen gegangen und heuerte in dieser Zeit beim SuS Kaiserau an. Er war zunächst Spieler dort und trainierte auch Mannschaften des SuS Kaiserau.
Nach seiner Rückkehr spielte er weiterhin für Motor Meuselwitz und wurde wegen seiner kompakten und kräftigen Statur „Keule“ genannt. Ott berichtete, dass „Keule“ stets wie ein Fels in der Brandung die gegnerischen Angreifer zur Verzweiflung trieb.
Chytralla überreichte Ott klassisch den Vereinswimpel und ein Bild vom Juni 1960, auf dem die Spieler beider Fußballmannschaften zu sehen sind.
Bei den Erkundungsfahrten durch Meuselwitz und Umgebung legten die Radler in drei Tagen mehr als 200 km zurück. Weiteste Strecke war die Fahrt zum Völkerschlachtdenkmal. Der Weg führte dabei vorbei am 1999 stillgelegten Tagebau Zwenkau und der umgeleiteten Weißen Elster.
Nach jeder Rückkehr nach Meuselwitz wurde in das Eiscafé „Milano“ direkt gegenüber der Stadtverwaltung eingekehrt. Unterkunft fanden die Radler in der ehemaligen Villa Meuselwitz, in der täglich ein deftiges Frühstück von Rico, dem neuen Besitzer, serviert wurde.
Besonders beeindruckt waren die westfälischen Radler von der Freundlichkeit der Bevölkerung sowie von den vorbildlichen Radwegen und der ausgezeichneten Beschilderung.
Eine Besonderheit gibt es noch: Während sich sieben Radler am Montag. 17. August mit PKW und Fahrradanhängern auf den Heimweg machten, fuhren zwei von ihnen mit den Fahrrädern über das Kyffhäusergebirge die insgesamt 538 km zurück und waren am Samstag pünktlich um 14:00 Uhr zum Rasenradballturnier des RV Wanderlust wieder zu Hause.