Masken-Aktion für den Zusammenhalt und die Existenz

Unser Vereinsleben liegt brach und wir machen uns nicht nur coronabedingte gesundheitliche Sorgen, sondern sorgen uns auch um unsere finanzielle Situation. Die Kosten des Vereinsheim (Miete, Nebenkosten, Versicherungen etc.) müssen weiter entrichtet werden, aber wir haben keine Möglichkeit mit der Vermietung oder eigenen Veranstaltungen Kosten aufzufangen. Festzugesagte Termine wie Konfirmations- und Kommunionsfeiern wurden ebenso abgesagt wie Geburtstage, Schulabschlussfeiern und diverse Zusammenkünfte der Vereinsmitglieder und anderer Vereine, die das Vereinsheim des RV Wanderlust regelmäßig nutzen.

In konsequenter Fortführung des Gedankens von J.F. Kennedy (Frage nicht was dein Dorf für dich tun kann, frage, was du für dein Dorf tun kannst.) haben wir in Zeiten, denen unser Leben vom Coronavirus beeinträchtigt wird, einen zweiten Leitspruch verinnerlicht. Es ist der bekannte Ausspruch von Helmut Schmidt, der einmal gesagt hat:

In der Krise erkennt man den Charakter.

Dies ist im Positiven wie auch Negativen gemeint. Während hamsternde Zeitgenossen sich mit Kassiererinnen und Ladenbesitzern herumstreiten, warum man nicht bis zu 80 Rollen Toilettenpapier kaufen darf, wartet der RV Wanderlust mit Aktionen auf, die der Dorfgemeinschaft zu Gute kommen.

Der RV Wanderlust startet mit Genehmigung der Stadt Kamen eine Aktion, bei der im Vereinsheim Nasen- und Mundmasken genäht werden, da diese immer noch Mangelware sind. Aus rechtlichen Gründen und weil man bestimmten Abmahnanwälten, die dann mit kostenpflichtigen Unterlassungserklärungen Geld verdienen, keine einfache Verdienstmöglichkeit bieten möchte, werden diese Masken nicht als Mundschutzmasken bezeichnet.

Die Stadtverwaltung Kamen hatte das Ansinnen, im Vereinsheim des RV Wanderlust in einer Gemeinschaftsaktion solche Nasen- und Mundmasken zu nähen, wegen des Versammlungsverbotes zunächst eine Absage erteilt. Wir haben jedoch versichert bei einer solchen Gemeinschaftsaktion die einschlägigen Abstandsregelungen von 1,50 m bis 2,00 m und Hygienevorschriften einzuhalten und die Stadtverwaltung hat daraufhin erfreulicherweise grünes Licht gegeben. Es werden nun an den weit auseinanderliegenden Stammtischen und an der Kopfwand Nähplätze im Vereinsheim eingerichtet, um diese Masken herzustellen. In einem Aufruf an die verschiedenen WhatsApp-Gruppen des Vereins haben sich spontan Mitglieder gefunden, die diese Masken aus reinem Baumwoll- und Leinenstoff, herstellen wollen und dies bereits auch in die Tat umgesetzt. Besonders wirkungsvoll ist die Einlage aus Staubsaugerbeutelvlies, was auch die Bildzeitung meldet.