Masken-Nähaktion des Radsportverein Wanderlust Methler 1900 e.V. sorgt für Zusammenhalt und Existenz

Auch das Vereinsleben des Radsportverein Wanderlust Methler liegt brach und der Verein macht sich nicht nur coronabedingte gesundheitliche Sorgen, sondern er sorgt sich auch um seine finanzielle Situation. Die Kosten des Vereinsheim (Miete, Nebenkosten, Versicherungen etc.) müssen weiter entrichtet werden, aber Wanderlust hat keine Möglichkeit mit der Vermietung oder eigenen Veranstaltungen Kosten aufzufangen. Fest zugesagte Termine wie Konfirmations- und Kommunionsfeiern wurden ebenso abgesagt wie Geburtstage, Schulabschlussfeiern und diverse Zusammenkünfte der Vereinsmitglieder und anderer Vereine, die das Vereinsheim des RV Wanderlust regelmäßig nutzen.

In konsequenter Fortführung des Gedankens von J.F. Kennedy

„Frage nicht was dein Verein (Dorf, Land) für dich tun kann, sondern frage, was du für dein(en) Verein (Dorf, Land) tun kannst“.

haben sich die Mitglieder des Radsportvereins in Zeiten, denen unser Leben vom Coronavirus beeinträchtigt wird, einen zweiten Leitspruch verinnerlicht. Es ist der bekannte Ausspruch von Helmut Schmidt, der einmal gesagt hat:

„In der Krise erkennt man den Charakter.“

Dies ist im Positiven wie auch Negativen gemeint. Während hamsternde Zeitgenossen sich mit Kassiererinnen und Ladenbesitzern herumstreiten, warum man nicht bis zu 80 Rollen Toilettenpapier auf einmal kaufen darf, wartet der RV Wanderlust mit Aktionen auf, die der Dorfgemeinschaft zu Gute kommen. So hat der Traditionsverein in Methler bereits im März Hilfsdienste für Corona-Risikogruppen angeboten. Nun beweist Wanderlust ein weiteres Mal seine soziale Einstellung und Verantwortung für die Dorfbewohner mit handfesten Taten.

In einer Gemeinschaftsaktion, die als „systemrelevant“ eingeschätzt wurde, hat der Verein unter Beachtung der einschlägigen Abstandsregelungen von 1,50 m bis 2,00 m und Hygienevorschriften an weit auseinanderliegenden Tischen lange vor der Einführung der Maskenpflicht im Vereinsheim Nähplätze eingerichtet. Zehn Arbeitsschritte sind notwendig, um eine aufwendige Nasen- und Mundbedeckung mit Gummibändern und eingelegtem Vlies herzustellen. Seit mehreren Wochen haben die freiwilligen Helfer*innen im April werktäglich ca. 5 – 6 Stunden ehrenamtlich und unentgeltlich Masken aus reinem Baumwollstoff geschneidert, welcher bei 60 °C mit herkömmlichen Waschmittel gewaschen werden kann. Besonders wirkungsvoll ist die Einlage eines Staubsaugerbeutelvlieses.

Versehen mit einer Sicherheits- und Waschanleitung sowie mit Antworten auf häufig gestellte Fragen, wurden die Nasen- und Mundmasken einzeln hygienisch verpackt und in durchsichtigen Gefrierbeuteln im Vereinsheim gegen eine Spende abgegeben. Die Interessenten waren so zahlreich, dass es bei der Ausgabe am Samstag, 25. 4.2020, zu einer fast 100 langen Schlage bis zur Margaretenkirche kam. Der Verein kontingentierte die Maskenausgebe deshalb auf zwei Stück pro Person. Jeder Wartende sollte ja schließlich eine Maske erhalten können.



Niemand hätte bei dem Beschluss im Juli 2019, die alte Bäckerei in ein Vereinsheim umzuwandeln, daran gedacht, dass angesichts einer Coronapandemie dieses Vereinsheim einmal mit einer Nasen- und Mundmaskennähaktion einer solch sozialen Nutzung zugeführt würde.

Durch sein soziales Engagement erhofft sich der Verein weitere Mitgliederzugänge aus dem Stadtteil Methler. Mit einem monatlichen Beitrag von lediglich 2,00 € gewährt er seinen Mitgliedern sogar Vergünstigungen bei seinen Veranstaltungen wie Karneval, Pättkesfahrten und Rasenradballturnieren. Wanderlust bedankt sich für Lob und Anerkennung für sein Wirken und freut sich gleichermaßen über ausgefüllte Aufnahmeanträge. Den Aufnahmeantrag (PDF) kann man herunterladen, ausdrucken, ausfüllen und dem Verein zuleiten.